Ein bezaubernder Kafka-Abend

In der faszinierenden Welt der Literatur gibt es kaum einen Autor, der so introvertiert und tiefgreifend ist wie Franz Kafka. Aber er kann auch komisch sein: Seine besonders witzige Art verzauberte auch uns an diesem Abend. Zwei Deutschkurse der diesjährigen Abiturienten/innen der HDS haben die Lesung ,,Der komische Kafka‘‘ im Hospitalhof in Stuttgart besucht.

Die Lesung fand im gemütlichen Paul-Lechler-Saal statt, wobei besonders das Licht die gemütliche Atmosphäre schuf. Aber auch das oftmalige Gelächter des gesamten bunten Publikums gaben einem immer wieder ein wärmendes Gefühl ums Herz. Die Schauspielerin Jella Haase, auch bekannt als Chantal aus ,,Fack ju Göhte‘‘, und die Schriftstellerin Lena Gorelik führten uns durch eine Reihe von Auszügen aus Kafkas berühmten Werken, darunter ,,Ein Bericht für eine Akademie‘‘, ,,Der Prozess‘‘ und ,,Die Verwandlung‘‘.

Besonders komisch waren aber die Briefe an seine damaligen Freundinnen, die die Lesung perfekt machten. Doch nicht nur die Briefe an sich waren der Grund dafür, auch die Art und Weise wie Jella Haase Kafka zum Leben erweckte. Vielleicht fragen Sie sich nun, warum er der ,,komische Kafka‘‘ genannt wird, wenn ich hier nur von ihm schwärme. Sein Humor war sehr eigenartig, doch das komplette Publikum war davon begeistert.

Insgesamt war die Lesung eine inspirierende Erfahrung, die nicht nur unser Verständnis von Kafkas Werken verbessert, sondern auch unsere Liebe zur Literatur und unsere Bereitschaft, sich mit den großen Fragen des Lebens auseinanderzusetzen, gestärkt hat. Dieser Abend hat mich daran erinnert, dass die Schönheit der Literatur darin besteht, dass sie uns herausfordert und uns dazu bringt, die Welt und uns selbst auf eine unerwartete Weise zu sehen. Und für diese Erfahrung bin ich als Schülerin unendlich dankbar.

Text: Alissa Frigger          Bild: Juliane Schreiber