Ein Hoch auf den Welthauswirtschaftstag!

Anlässlich des Welthauswirtschaftstages am 21. März 2023 erhält die Fachrichtung Hauswirtschaft an der Hedwig-Dohm-Schule Stuttgart eine besondere Würdigung.

„Wussten Sie, dass ein Drittel aller Nahrungsmittel, die weltweit für den menschlichen Verzehr produziert werden, verschwendet oder weggeworfen werden? Wussten Sie, dass 3,5 Milliarden Menschen zusätzlich ernährt werden könnten durch die Nahrungsmittel, die aktuell weltweit ungenutzt entsorgt werden?“ Mit diesem Slogan lädt der internationale Verband für Hauswirtschaft IFHE ( www.ifhe.org ) dazu ein, sich am diesjährigen Welthauswirtschaftstag zu beteiligen, der ganz unter dem Vorzeichen der Nachhaltigkeit steht.

Jedes Jahr seit 1982 findet am 21. März der „World Home Economics Day“ statt – Ziel dieses Tages ist es, die Bedeutung der Hauswirtschaft für die Bewältigung des Alltags und zur Verbesserung der Lebensqualität aller Menschen bewusst zu machen. So setzt der Verband, der sich auch als ein Forum für den weltweiten Austausch im Bereich Hauswirtschaft mit all seinen Facetten wie Ernährung, Gesundheit, Konsum und Bildung versteht, jedes Jahr einen anderen thematischen Schwerpunkt. Dieses Jahr dreht sich alles um den nachhaltigen Konsum und das Schonen unserer natürlichen Ressourcen. Durch zahlreiche Events und Wettbewerbe weltweit (in der deutschen Sektion zum Thema: “Gewusst wie: Ressourcen schonen und Müll vermeiden”) wird die Hauswirtschaft ins Licht der Öffentlichkeit gerückt und den Menschen nähergebracht.

In der Vielfalt der Ausbildungsgänge spiegelt sich auch das breite Angebot an hauswirtschaftlichen Tätigkeitsfeldern wider. Denn anders als die herkömmliche Auffassung, nach der sich hauswirtschaftliche Tätigkeiten auf Küche und Kochen beschränken, bietet ein hauswirtschaftlicher Beruf ein weites Feld an Möglichkeiten und Herausforderungen, wie Damaris Gutmann und Eva-Maria Hörz-Briem, Lehrerinnen der Fachpraxis für Hauswirtschaft an der HDS, berichten. Organisationsgeschick und kreative Fähigkeiten sind bei der Planung von hauswirtschaftlichen Prozessen oder Events genauso gefragt wie die Bereitschaft, mit Menschen zu arbeiten, wenn es sich um eine Beschäftigung in einem Pflegeheim oder einer anderen sozialen Einrichtung handelt. Auch die Leidenschaft, den jungen Menschen einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen nahezubringen, ist es, was die Lehrkräfte spürbar begeistert. Upcycling, eine umweltschonende Reinigung von Textilien, und die Verwendung von regionalen Lebensmitteln sind Lerninhalte, welche auf großes Interesse bei den Auszubildenden treffen. Wirtschaftliches Denken bei der Kalkulation von Ausgaben und das Organisieren der Vorratshaltung von Lebensmitteln, das mit modernster Technik in Form von digitalen Lagerhaltungsprogrammen umgesetzt wird, runden das spannende Lernangebot ab und versprechen den Schülerinnen und Schülern eine zeitgemäße Ausbildung in einem stark nachgefragten Tätigkeitsfeld. So begründet eine Auszubildende zur Hauswirtschafterin an der HDS ihre Motivation: “Weil die Berufschancen sehr aussichtsreich sind, der Beruf abwechslungsreich ist und es außerdem gute Weiterbildungsmöglichkeiten gibt.”

Nach dem Motto „Kreativsein macht Spaß“ haben auch die hauptsächlich aus der Ukraine stammenden Schülerinnen und Schüler den Tag der Hauswirtschaft begangen. So hat die Klasse VABO mit ihrer Lehrerin Heike Neher Taschen und Kissen selbst gestaltet und genäht. Sprachbarrieren wurden durch gegenseitiges Helfen, viel Anschauungsmaterial und Übersetzungsprogramme überwunden. Die Ergebnisse können sich wirklich sehen und tragen lassen!

Im Rahmen des Lernfeldes 1 „Betriebe erkunden“ nutzte auch die SBSH 1/1 mit ihrer Lehrerin Susanne Mendler-Jakob den Welttag der Hauswirtschaft für ein besonderes Ereignis. So stand die Besichtigung des CJD Doschler in Kirchheim/Teck auf dem Programm. Nach einer abenteuerlichen Fahrt mit der Deutschen Bahn waren alle glücklich angekommen und wurden vor Ort herzlich empfangen. Die Auszubildenden (Fachpraktiker Hauswirtschaft) des zweiten Ausbildungsjahres führten die SBSH 1/1 in drei Gruppen durch den Betrieb. Sie erklärten dabei alle Abläufe sehr ansprechend und professionell. Auch die praktischen Fähigkeiten wurden gekonnt unter Beweis gestellt, denn es wurde für die ganze Klasse köstlich gebacken. Die Auszubildenden waren zu Recht ganz stolz, ihre Betriebe und ihr Tun präsentieren zu dürfen.

Als berufliche Schule mit sozialpädagogischem, hauswirtschaftlichem und    ernährungswissenschaftlichem Schwerpunkt vermittelt die Hedwig-Dohm-Schule Stuttgart in zahlreichen Ausbildungsgängen unterschiedlicher Niveaustufenihre Expertise.

Dabei ist die Schule in der Hauswirtschaft mit folgenden Schularten breit gefächert aufgestellt:

  • „Zweijährige Berufsfachschule Profil Hauswirtschaft und Ernährung“ (2BFH)
  • „Zweijähriges Berufskolleg für Ernährung und Hauswirtschaft II (2BKH)
  • Und ganz neu: „Zweijähriges Berufskolleg für Ernährung und Haushaltsmanagement I“ (2BKEH I)
  • Dreijährige Ausbildung zum/zur Fachpraktiker/in Hauswirtschaft (SBSH)
  • Dreijährige Ausbildung zum/zur Hauswirtschafter/in (HHB)
  • Vierjährige Ausbildung zum/zur Hauswirtschafter/in mit Schwerpunkt Deutsch als Fremdsprache (HHBM)
  • Vierjährige Fachschule in Teilzeit für Management – Fachrichtung Hauswirtschaft (FMH) mit dem Abschluss hauswirtschaftliche Betriebsleitung und Fachhochschulreife sowie Bachelor Professional in Hauswirtschaft

 

Text: Katalin Suhai, Eva-Maria Hörz-Briem, Damaris Gutmann, Heike Neher, Susanne Mendler-Jakob, Daniela Bode-Jarsumbeck

Bilder: HDS